Fortpflanzung von Schlangen, Vermehrung, Kommentkampf, Paarung, Eiablage, Geburt

Die Fortpflanzung von Schlangen

Ein Reptilienei

Die Vermehrung der Schlangen läuft ähnlich wie bei vielen anderen Tieren ab:
(erfolgreiche) Paarung, Trächtigkeit, Geburt bzw. Eiablage und Schlupf...

Inhaltsverzeichnis:

  1. [ Die Geschlechtsreife ]
  2. [ Die Kommentkämpfe ]
  3. [ Die Paarung ]
  4. [ Die Geburt bzw. Eiablage und Schlupf ]
  5. [ Die Brutpflege ]


1. Die Geschlechtsreife:
Die Geschlechtsreife der Schlangen wird in einem Alter von 9 Monaten bis 7 Jahren erreicht und ist von Art, Lebensraum und Nahrungsangebot abhängig.
Die Nattern in unseren gemäßigten Zonen werden mit etwa 2 bis 3 Jahren Geschlechtsreif, die Vipern dagegen erst ein bis zwei Jahre später...
Allgemein werden die Männchen früher Fortpflanzungsfähig als die Weibchen. Für die erstgenannten ist die Vermehrung bereits nach der Paarung beendet. Für die Weibchen aber fängt alles erst an - und das kostet eine Menge an Kraft...


2. Die Kommentkämpfe:
Im Bezug zu Sex und Fortpflanzung sind Konkurrenzkämpfe, meist um das Weibchen, eigentlich jedem bekannt. Diese gibt es in verschiedenen Formen bei Menschen und Tieren...
Auch bei einem Teil der Schlangenarten gibt es diese sogenannten Kommentkämpfe ebenfalls.
Diese Kämpfe unterscheiden sich je nach Art auch in ihrer Idensidität.
Während die Ritualkämpfe vieler Giftnattern und Vipern dem Namen gerecht bleiben, kämpfen manche Nattern und Pythons wesentlich härter miteinander.
Allerdings gibt es auch Schlangenarten, wie Strumpfbandnattern, die diese Kommentkämpfe gar nicht kennen.
Im allgemeinen umschlingen sich die Gegner bei einem Kommentkampf und versuchen jeweils den anderen durch niederdrücken zu besiegen.
Bei der Pflege mehrerer Männchen in einem Terrarium sind solche möglichen Kämpfe zu bedenken!


3. Die Paarung:
Zwei Kornnattern paaren sich Treffen zwei Schlangen der gleichen Art zur Paarungszeit aufeinander, wird (vom Männchen) kontrolliert, von welchem Geschlecht das andere Tier ist.
Handelt es sich um ein weiteres Männchen, kann es - je nach Art - zu einem oben beschriebenen "Kommentkampf" kommen.
Handelt es sich aber um ein Weibchen, wird das erregte Männchen das weibliche Tier zunächst einige Zeit "verfolgen", bis dieses zur Paarung bereit ist. Paarung von Pantherophis guttatus
Bei der Paarung kriecht das Männchen dann auf das Weibchen und umschlingt dessen Schwanz. Dabei versucht es, mit seiner Kloake an die seiner Partnerin zu gelangen. Dies kann geschehen, wenn das Weibchen den Schwanz etwas anhebt. Nun kann das männliche Tier einen seiner zwei Hemipenes in die Kloake des Weibchens einführen.
Eine Paarung kann nur wenige Minuten, aber auch bis zu mehreren Stunden dauern.


4. Die Geburt bzw. Eiablage und Schlupf:
Eine junge Kornnatter beim Schlupf Nach einer erfolgreichen Paarung beginnt sich im Körper des Weibchens der Nachwuchs zu entwickeln.

In der Regel 1 bis 3 Monate nach der Befruchtung werden die Eier abgelegt. Nach weiteren 2 bis 3 Monaten schlüpfen dann meistens die Jungtiere.

Vor allem Boas, Sandboas und Vipern (aber auch manche Nattern und Seeschlangen) bringen lebende Junge zur Welt (ovovivipar).
Dabei werden die Eier (aus einer dünnen Eihülle bestehend) im Körper der Mutter "ausgebrütet".
So dauert es von der Befruchtung bis zur Geburt in etwa so lange, wie bis zum Schlupf bei den eierlegenden Schlangen.
Bei den (ei)lebendgebärenden Schlangen verlassen die Kleinen ihre Eihülle entweder direkt nach der Geburt oder noch im Körper der Mutter.
Vorteilhaft ist diese Art der Vermehrung in klimatisch ungünstigen Regionen für Schlangeneier.


5. Die Brutpflege:
Anzumerken ist, dass sich manche Schlangenarten um ihr Gelege "kümmern".
So bewachen Pythons in der Regel ihre Eier, einige wenige - der Tigerpython (Python molurus), der Blutpython (P. curtus), der Grüne Baumpython (Morelia viridis) und der Amethyst-Python (M. amethistina) - Bebrüten diese sogar richtig.
Durch Muskelbewegungen können sie die Temperatur um die Eier um einige Grad erhöhen.
Dieses Bebrüten der Eier ist allerdings sehr Energieaufwendig...


 

[ © Philipp Berg 2003-2007 ]

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