Ernährung von Schlangen, Ernährung, Was fressen Schlangen? Wie machen sie Beute?

Schlangen und ihre Ernährung

Eine Schlange (Kornnatter) hat eine Maus erbeutet und verschlingt diese, vom Ast baumelnd.

Ebenso wie sich Schlangen hinsichtlich ihrer Größe und ihrer Lebensräume unterscheiden, variiert auch ihr Beutespektrum gewaltig. Die einzelnen Arten verspeisen alles von Insekten, Schnecken, Regenwürmern und Amphibien über Eier, Vögel und Säugetiere bis hin zu anderen Reptilien und Schlangen.
Das Nahrungsspektrum ändert sich mit zunehmender Größe der Schlange, zu Teil unterscheidet sich die Nahrung von Jungschlangen und Elterntieren erheblich. Auch saisonale Schankungen sind keine Seltenheit, oft bedingt durch die Verfügbarkeit mancher Beutetiere in größerer Menge während bestimmter Monate. Solche natürlichen Schwankungen können auch die Vorlieben von Schlangen (und anderen Tieren) unter Terrarienbedingungen beeinflussen.

Nahrungsvorlieben werden durch viele Faktoren beeinflusst und scheinen teils angeboren, teils durch direkten Umwelteinfluss bedingt zu sein. Zum Beispiel finden sich innerhalb einiger Arten Diskreptanzen in Abhängigkeit vom direkten Verbreitungsgebiet. Während ein Großeil der Schlangen dem sprichwörtlichen Goldenen Mittelweg zu folgen scheint, gibt es natürlich auch Vertreter der Extremen. Die einen können als Opportunisten bezeichnet werden und zeichnen sich durch ein unglaublich breit gefächertes Beutespektrum aus, die anderen stellen das genaue Gegenteil dar und sind hochgradig auf eine bestimmte Nahrung/Futtterquelle angewiesen: die Spezialisten. Das vermutlich bekannteste Beispiel wäre die Afrikanische Eierschlange.

Beim Beuteerwerb kann generell in zwei Kategorien unterschieden werden:

Giftschlangen beißen und injizieren ihrer Beute das Gift, was diese tötet und für eine Art Ververdauung sorgt, was der Schlange das Verdauen der Beute und das Erschließen der Nährstoffe deutlich erleichtert.

Würgeschlangen töten ihre Beute durch erdrosseln - wie der Name schon sagt. Sie halten ihr Opfer mit den Zähnen fest und winden dann schnell mehrere Körperschlingen um das Tier, dem die Schlange auf diese Weise die Luft abdrückt. In der Regel ist das ein schneller Tod, der für das Beutetier, zum Beispiel eine Maus, mit einem Schockmoment einher geht (plötzliches Zupacken und Umschlingen).
Kleine, wehrlose Beutetiere - oder Eier - werden nicht erdrosselt.

Der Fressakt:
Nachdem das Futtertier ausgiebig mit der Schnauzenspitze und der Zunge betastet wurde, beginnt die Schlange es (meist am Kopf) zu verschlingen. Hierzu rängt sie nicht ihren Kiefer aus, wie oft zu hören udn lesen ist. Vielmehr besteht der Unterkiefer der meisten Schlangen aus zwei Hälften, die auseinander und unabängig voneinander bewegt werden können. Somit wirkt der knöcherne Teil des Maules nicht limitierend auf die Größe des Beutetieres. Haut und Muskulatur kann beim Fressakt stark gedehnt werden und ermöglicht so das Verschlingen von Tieren, deutlich größer als der Kopf oder Umfang der Schlange selbst.
Das kann je nach Größe des Beutetieres und der Schlange zwischen wenigen Minuten und Stunden dauern. Anschließend rängt sie ihren Kiefer durch gähnen wieder ein und sucht sich ein ruhiges Plätzchen, um zu verdauen. Auch abhängig von der Größe des gefressenen Tieres und der Schlange, ist die Dauer der nun folgenden Ruhephase. So gehen manche schon nach wenigen Tagen wieder auf Futtersuche, andere erst nach Wochen oder sogar Monaten. War das Beutetier sehr klein, suchen manche Schlangen auch gleich weiter...

Ganz unterschiedliche Geschmäcker...

Einige Schlangen (hier <i>Thamnophis</i>) sind dankbare Nacktschnecken-Vertilger Sehenswürdigkeit im Senckenberg-Museum: Anakonda mit Wasserschwein Eine Strumpfandnatter beim Fressen


 

[ © Philipp Berg 2003-2008 ]

[ Startseite ]